Standorte sollten auf der mittleren Antennenplattform in 43,5 m Höhe sein. Zwei Rundstrahler für die Empfänger wurden auf der Spitze des Turmes in 53 m Höhe geplant. Zu den Höhen der Antennen über N.N. sind die 601 Meter Höhe des Berges zu addieren.
Die Wünsche für die Amateurfunkstelle wurden ohne Einschränkungen akzeptiert und genehmigt.
Der Umzug
Im Frühjahr 1999 war der Turm fertig, der Umzug der Antennen konnte beginnen. Im Juni 1999 starteten fleißige, schwindelfreie Helfer den kräftezehrenden Umbau der Antennen und Transverter des Digipeaters. Die Antennenteile mussten vom alten Turm 30 m runter und auf den neuen mehr als 40 m wieder hinaufgetragen werden. Henning, DG9FU, und Jochen, DB8AS, waren die Organisatoren für den Umbau und hatten alles zusammen mit Peter, DG5FAU, und seinen beruflichen Ausbildlingen gut voraus geplant. Nur wenige Tage war DBØEAM außer Betrieb. Alle für die Umsetzung und Neueinrichtung der Antennen anfallenden Materialkosten in Höhe von mehr als Zehntausend DM wurden, wie gefordert, vom Bauherrn übernommen.
Der neue Turm bescherte wegen der höheren Antennen den Benutzern nach Betriebsaufnahme bessere Feldstärken auf den Einstiegsfrequenzen. Die Reichweite der Station hatte sich erheblich verbessert. Zu den Einstiegsfrequenzen auf 70cm und 23cm wurde ein 2m Einstieg aufgebaut. Dieser ermöglicht wegen der bergigen Verhältnisse im Raum Kassel vielen Benutzern einen reflexionsfreien HF-Zugang zum „Großen Bärenberg“. Weiterhin half der vom VFDB-OV Kassel, Z25, betriebene und auf einen neuen Standort im Osten Kassels (Umspannwerk Sandershausen) umgesetzte Digipeater DBØVFK, den in Abschattung im Kasseler Becken liegenden Stationen beim Connect in das Packet-Radio Netz.
Mit dem Mobilfunkunternehmen wurde für die Nutzung des Turmes ein Untermietvertrag abgeschlossen. Er enthält für die Amateurfunkstelle keine restriktiven Maßnahmen und gewährt jederzeit unter Beachtung der für diese Höhen geltenden Arbeitsschutzmittel und Arbeitsschutzbestimmungen freien Zugang und notwendige Veränderungen im Rahmen der genehmigten Antennenplätze.
Das zuständige Forstamt in Zierenberg zeigte sich kooperativ und genehmigte das Befahren des Zugangsweges mit PKW für die Verantwortlichen. Wegen der Höhe ist ein Zugang zum Standort im Winter meist nicht möglich.
Die Technik
Eine - kostenpflichtige - Standortbescheinigung für die Sendeanlagen des Amateurfunks wird der Bundesnetzagentur im allgemeinen vom Mobilfunkunternehmen oder den neu hinzukommenden Funkbetreibern unter Einbeziehung der Amateurfunkanlagen erstellt und dem Verein zur Verfügung gestellt. Die Frequenz 438,400 MHz des Digipeaters ist nach Umschaltung als Notfunkrelais verwendbar. Die Technik wird im unterkellerten Schalthaus in einem 19-Zoll-Schrank betrieben. Die kommerzielle Stromversorgung beträgt 48 V DC. Sie wird für DBØEAM mit einem Wandler auf 24V umgesetzt. Eine unterbrechungsfreie Stromversorgung ist installiert, die auch in Notfällen den Betrieb über mehrere Stunden garantiert.
Die Zukunft
Nachdem die Betriebsart „Packet Radio“ nicht mehr im Amateurfunkdienst verwendet wird, steht der Standort „Großer Bärenberg“ mit dem Rufzeichen DBEAM für neue, wegweisende digitale Technik zur Verfügung.
Der für diese neue Übertragungstechnik notwendige Aufwand ist gegenüber der alten analogen Technik wesentlich geringer. Die Antennen und die Komponenten der Sendetechnik könne am Mast installiert werden. Lediglich die Stromversorgung dieser Teile erfolgt aus dem Betriebsgebäude des EVU.
Dem Vereinsvorstand war es wichtig, die auch vom Deutschen Amateur Radioclub (DARC e.V.) initiierte und unterstützte Schaffung eines digitalen, vom Internet unabhängigen Funknetzes, zu fördern und die vorhandenen Anlagen bzw. Standorte zur Verfügung zu stellen.
DB0EAM ist ein Teil im digitalen Funknetz, das jetzt als HAMNET (Highspeed Amateurradio Multimedia Network) bezeichnet wird. Der Standortes DB0VFK im Osten der Stadt und der neu entstandenen Digipeaters DB0KVK auf dem Hochhaus am Hauptbahnhof, sind mit DB0EAM Teil eines neuen, umfassenden Netzes, das digital im 6cm-Frequenzbereich betrieben wird.
Von DB0EAM sind Linkstrecken Richtung Westen (Köterberg), nach Nordwesten (Göttingen), nach Süden (Knüllköpfchen) und nach Kassel (DB0VK) geschaltet.
Vom Knüllköpfchen gehen Linkstrecken nach der Geschäftsstelle des DARC in Baunatal, nach DB0VK und zu einem Einstieg auf dem Wasserwerk Vellmar. Damit ist das HAMNET Ende 2017 fast in der ganzen Bundesrepublik als vom Internet unabhängigen Notnetzes im Bedarfsfall verfügbar. Alle Stationen sind mit unterbrechungsfreien Stromversorgungen (USV) ausgerüstet.
Der neue Name
Nach einem Beschluss in der Mitgliederversammlung November 2017 soll der bisherige Name „Packet-Radio-Interessen-gemeinschaft e.V. (PRIG EAM)“ in „Hamnet-Interessengemeinschaft Kassel e.V. (HAMNIG EAM)“ geändert werden. Der neue Name entspricht jetzt den neuen technischen Gegebenheiten im Amateurfunkdienst.
Der Jahresbeitrag ist derzeit 10.- € und wird für die Unterhaltung der Anlagen verwendet, die dank der einbezogenen Sponsoren nicht sehr kostenintensiv ist.
Harald Dölle DJ3AS
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